Identi AG - ein Kleiner fordert die Grossen

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Seit 20 Jahren behauptet sich die St. Galler «Identi AG» erfolgreich gegen international tätige Büromöbelhersteller. Ein Portrait zum Jubiläum.

René Freivogel, Gründer und Geschäftsführer der Identi AG sitzt in seinem kleinen Büro an der Bionstrasse im Westen St. Gallens und erinnert sich an die realisierten Aufträge, bei denen er sich gegen renommierte Grosskonzerne erfolgreich durchsetzen konnte. Insbesondere von einer Bemusterung, bei denen alle acht Bewerber eine Fläche zwecks Möbelpräsentation zugewiesen bekamen, erzählt er mit Schmunzeln: «Beim Möbelaufbau am Vortag der Präsentation wurde mir bewusst, dass wir neben dem Mobiliar auch mit der Präsentation irgendwie speziell auffallen mussten. Nach anfänglicher Ernüchterung fiel mir spätnachts ein, wie ich diesem Umstand gegenüber treten wollte. Frühmorgens baute ich unsere vorbereiteten Möbel wieder ab und platzierte die Module ungeordnet auf der Präsentationsfläche. Als die Delegation des Endkunden am Stand der Identi eintraf, entschuldigte ich mich zuerst, dass wir leider mit dem Aufbau gestern nicht ganz fertig wurden und bat um 2 Minuten für die Fertigstellung der Montage. Der Endkunde war verständlicherweise etwas irritiert. Als ich unser Sideboard dank des ausgeklügelten Systems innerhalb 90 Sekunden werkzeuglos zusammen baute, hatte ich die Entscheider verblüfft und damit die Auftragserteilung über 550 Arbeitsplätze erhalten.»

Für ein Kleinunternehmen lässt die Liste realisierter Projekte staunen. Identi stattete unter anderem die Büros der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im Botta-Gebäude in Basel aus, das Syngenta Headquarter oder das Novartis Mehrotra-Building sowie zwölf Schweizer Botschaften rund um den Globus.

Schon bei der Firmengründung positionierte sich Identi als Nischenplayer und differenzierte sich mit individuellen Lösungen und eigenständiger Ästhetik. Formale und funktionale Kreativität prägen noch heute das Denken und Handeln. Die Identi AG setzt bewusst auf schlanke Organisationsstrukturen und fokussiert sich auf das Kerngeschäft. Die Produktion übernehmen mehrere langjährige Schweizer Partner, der Verkauf läuft über den Fachhandel. «Das Miteinander macht uns stark», ist Freivogel überzeugt. So könnten sich alle Beteiligten auf ihr Feld der Expertise konzentrieren und es würden nicht unnötig Ressourcen gebunden.

Zum zwanzigjährigen Bestehen will Identi mit zwei neuen Produktlinien Bewegung in den Büromöbelmarkt bringen. Weil die St. Galler das Einrichten als ganzheitliche Aufgabe verstehen, ist nebst der Wandelbarkeit der Möbel die atmosphärische Arbeitsplatzgestaltung in den Fokus gerückt. «Als erster Möbelhersteller im Officebereich arbeitet Identi beim neuen Schiebetürenschrank «acrilo» neben transluszenten Acrylglasfronten mit ökologischen Naturoberflächen», freut sich Designer und Mitbegründer Kurt Greter.

Ein Besuch bei der Identi AG im St. Galler Büro oder dem Showroom in der Mühle Tiefenbrunnen in Zürich führt rasch vor Augen, dass da Menschen mit Leidenschaft und Erfindergeist am Werk sind. Obschon das Unternehmen längst volljährig ist, hat sich die Identi AG jugendlichen Verve bewahrt. – Schön, dass es solchen Elan und eine gesunde Portion Aufmüpfigkeit in Zeiten der Uniformität noch gibt. Sie sind die Triebkraft, sich nebst globalen Playern behaupten zu können.


Weitere Informationen erhalten Sie unter http://identi.ch/unternehmen/