Das stärkste Produktsegment des 221-Millionen Euro schweren
Büromöbelmarktes in Österreich bilden die Drehstühle mit einem Anteil
von 18,9 Prozent. Danach folgen Konferenzstühle mit zwölf Prozent und
Lounge-Stühle mit 6,7 Prozent, die gemeinsam mit Drehstühlen und
Arbeitstischen zu den am stärksten wachsenden Produktsegmenten im
gesamten Büromöbelmarkt zählen. Durch die steigende digitale
Kommunikation im Unternehmensbereich leidet jedoch die Nachfrage nach
Konferenzmöbeln, die Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Die Kunden geben
für Konferenzmöbel nicht mehr so viel aus und so sinken auf die
Durchschnittspreise. „Bis 2019 wird sich der Trend fortsetzen, da sich
Besprechungen von den klassischen Konferenzräume auf informelle Räume
verschieben“, meint dazu Neva Rukonic, Autorin der Studie.
Zahlreiche
Großprojekte, mit verstärkter Nachfrage nach Executive Möbeln führten
in Österreich zudem dazu, dass das Segment der Großkunden seinen
Marktanteil auf 37 Prozent erhöhen konnte. Das Marktwachstum im
Großkundenbereich betrug 4,4 Prozent. Den stärksten Rückgang
verzeichnete das Segment des öffentlichen Sektor (-3,7 Prozent), da laut
der Studie aufgrund sinkender Budgets auch bei Büromöbel gespart wird.
Haupttreiber für den Büromöbelmarkt indes waren die Industrie und der
Finanzsektor.
Marktkonzentration durch Konsolidierung
Der
österreichische Markt für Büromöbel ist nach Angaben der Marktforscher
zudem immer stärker dem ausländischen Mitbewerb ausgesetzt. Ein Beispiel
dafür sei die Auftragsvergabe zur Möblierung des Projektes Erste Campus
– mit einem Geschäftsvolumen von 16 Mio. Euro, einem der größten
Projekte des Jahres – an den Schweizer Wohn- und Büromöbelhersteller
Vitra. Die Konsequenz der zunehmenden Internationalisierung ist eine
Konsolidierung des Marktes, die eine Zusammenführung von Unternehmen zur
Folge hat. So übernahm im Vorjahr der Investor Erhard Grossnigg sowie
Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein über ihre BGO
Beteiligungsverwaltungs GmbH den Waidhofner Büromöbelhersteller Bene und
nachfolgend den burgenländischen Konkurrenten Neudörfler. Die
Hersteller Svoboda und Hali wurden wiederum von der faw
Unternehmensberatung übernommen. Diese beiden Gruppen zusammen machen
46,9 Prozent des Büromöbelmarktes aus. Die Marktkonzentration am
Büromöbelmarkt ist nicht zuletzt aufgrund der Marktbereinigungstendenzen
stark angestiegen. So erhöhte sich der Marktanteil der Top 10
Unternehmen in Österreich um fünf Prozent auf 72 Prozent.
Quelle: www.pbs-business.de