Nach langem Stillstand: Österreichischer Büromöbelmarkt spürt Rückenwind

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2015 verzeichnete der österreichische Markt für Büromöbel laut einer Studie von Interconnection Consulting erstmals seit 2011 wieder einen Anstieg (1,1 Prozent)

Das stärkste Produktsegment des 221-Millionen Euro schweren Büromöbelmarktes in Österreich bilden die Drehstühle mit einem Anteil von 18,9 Prozent. Danach folgen Konferenzstühle mit zwölf Prozent und Lounge-Stühle mit 6,7 Prozent, die gemeinsam mit Drehstühlen und Arbeitstischen zu den am stärksten wachsenden Produktsegmenten im gesamten Büromöbelmarkt zählen. Durch die steigende digitale Kommunikation im Unternehmensbereich leidet jedoch die Nachfrage nach Konferenzmöbeln, die Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Die Kunden geben für Konferenzmöbel nicht mehr so viel aus und so sinken auf die Durchschnittspreise. „Bis 2019 wird sich der Trend fortsetzen, da sich Besprechungen von den klassischen Konferenzräume auf informelle Räume verschieben“, meint dazu Neva Rukonic, Autorin der Studie.


Zahlreiche Großprojekte, mit verstärkter Nachfrage nach Executive Möbeln führten in Österreich zudem dazu, dass das Segment der Großkunden seinen Marktanteil auf 37 Prozent erhöhen konnte. Das Marktwachstum im Großkundenbereich betrug 4,4 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete das Segment des öffentlichen Sektor (-3,7 Prozent), da laut der Studie aufgrund sinkender Budgets auch bei Büromöbel gespart wird. Haupttreiber für den Büromöbelmarkt indes waren die Industrie und der Finanzsektor.

Marktkonzentration durch Konsolidierung
Der österreichische Markt für Büromöbel ist nach Angaben der Marktforscher zudem immer stärker dem ausländischen Mitbewerb ausgesetzt. Ein Beispiel dafür sei die Auftragsvergabe zur Möblierung des Projektes Erste Campus – mit einem Geschäftsvolumen von 16 Mio. Euro, einem der größten Projekte des Jahres – an den Schweizer Wohn- und Büromöbelhersteller Vitra. Die Konsequenz der zunehmenden Internationalisierung ist eine Konsolidierung des Marktes, die eine Zusammenführung von Unternehmen zur Folge hat. So übernahm im Vorjahr der Investor Erhard Grossnigg sowie Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein über ihre BGO Beteiligungsverwaltungs GmbH den Waidhofner Büromöbelhersteller Bene und nachfolgend den burgenländischen Konkurrenten Neudörfler. Die Hersteller Svoboda und Hali wurden wiederum von der faw Unternehmensberatung übernommen. Diese beiden Gruppen zusammen machen 46,9 Prozent des Büromöbelmarktes aus. Die Marktkonzentration am Büromöbelmarkt ist nicht zuletzt aufgrund der Marktbereinigungstendenzen stark angestiegen. So erhöhte sich der Marktanteil der Top 10 Unternehmen in Österreich um fünf Prozent auf 72 Prozent.

Quelle: www.pbs-business.de